Ein Haustier bereichert das Leben und sorgt für mehr Freude und Abwechslung im Alltag. Vor allem in den ersten Tagen fühlt sich ein neues Tier jedoch oft unsicher und benötigt Geborgenheit, um sich gut einzuleben. Wer gut vorbereitet ist, kann Stress vermeiden und das Vertrauen des Tieres schneller gewinnen. Dabei gilt es, an mehr zu denken als nur an die Grundausstattung. In diesem Artikel erfahren Sie die wichtigsten Tipps und Vorbereitungen, um Ihrem neuen Begleiter den Start ins neue Zuhause so angenehm wie möglich zu gestalten.
Sicherheitsvorkehrungen im Haushalt treffen
Haustiere sind von Natur aus neugierig und erforschen ihr neues Zuhause meist intensiv. Damit es dabei nicht zu Zwischenfällen kommt, sind einige Sicherheitsvorkehrungen notwendig. Oft unterschätzen viele Menschen, wie gefährlich beispielsweise Haushaltsgegenstände für Tiere sein können. Kabel, Kleinteile oder Pflanzen, die im Alltag selbstverständlich sind, bergen für Tiere unter Umständen ein Risiko. Stromkabel sollten möglichst versteckt oder geschützt verlegt werden. Kleine Gegenstände wie Münzen oder Büroklammern sind am besten außerhalb der Reichweite des Tieres aufbewahrt, da diese verschluckt werden könnten. Ebenso sind viele Zimmerpflanzen für Tiere giftig und sollten daher sorgfältig geprüft werden, bevor sie im Zimmer bleiben. Eine Liste mit ungiftigen Pflanzen für das Haustier kann hier sehr hilfreich sein. Chemikalien und Reinigungsmittel, die oft in der Küche oder im Bad stehen, sollten in geschlossenen Schränken aufbewahrt werden. Außerdem lohnt es sich, auf Rattengift oder ähnliches zu verzichten, falls das Tier auch in Kellern oder Gartenbereichen unterwegs ist.
Die richtige Ausstattung wählen
Ein neuer Mitbewohner braucht die passende Grundausstattung, um sich schnell heimisch zu fühlen. Neben den üblichen Basics wie Futternäpfen und Schlafplätzen ist es ratsam, auf langlebige und hochwertige Produkte zu setzen. So können zum Beispiel stabile Näpfe, die nicht verrutschen, das Fressen erleichtern und verhindern, dass das Futter im Raum verteilt wird.
- Schlafplatz: Ein gemütlicher Schlafplatz gibt Sicherheit und sollte strategisch an einem ruhigen Ort im Haus liegen, fern von Durchgängen und lauten Geräten. So hat das Tier einen Rückzugsort, an dem es sich geborgen fühlt.
- Spielzeug: Gerade junge Haustiere benötigen Spielzeuge, um ihren Bewegungsdrang auszuleben. Robustes und altersgerechtes Spielzeug hält länger und reduziert das Risiko, dass Teile verschluckt werden.
- Pflegeartikel: Jedes Haustier braucht Pflege. Kämmen, Krallen schneiden oder die Reinigung von Ohren und Zähnen sollten von Anfang an Teil der Routine sein. Einsteigerfreundliche Pflegeprodukte und Tipps erleichtern den Einstieg.
- Transportbox: Eine sichere Transportmöglichkeit für Tierarztbesuche oder Ausflüge sorgt für weniger Stress für Mensch und Tier. Gerade in der Anfangszeit, wenn das Tier noch fremd wirkt, gibt eine gut belüftete Box Sicherheit.
Achten Sie bei der Auswahl der Produkte stets auf Qualität und darauf, dass sie an die Bedürfnisse Ihres neuen Mitbewohners angepasst sind. So vermeiden Sie spätere Unannehmlichkeiten und schaffen eine Umgebung, in der sich das Tier von Anfang an wohlfühlt.
Der richtige Umgang mit Futter und Ernährung
Ein Haustier benötigt nicht nur regelmäßig Futter, sondern auch eine ausgewogene Ernährung, die zu seinen Bedürfnissen passt. Die Auswahl an Tiernahrung ist groß und es kann schnell unübersichtlich werden, welche Produkte wirklich geeignet sind. In der Mitte der Eingewöhnungszeit kann es sinnvoll sein, hochwertiges Futter wie Welpenfutter anzubieten, um die Entwicklung zu unterstützen. Besonders bei jungen Tieren ist darauf zu achten, dass sie eine Ernährung erhalten, die ihrem Alter entspricht. Die Verdauung und Nährstoffaufnahme von Welpen gestaltet sich nämlich anders als bei erwachsenen Tieren. Verschiedene Tierarten benötigen zudem unterschiedliche Nährstoffe und Vitamine. Beratung vom Tierarzt kann dabei helfen, die passenden Produkte zu finden. Neben dem Hauptfutter sind auch Leckerlis eine gute Möglichkeit, das Tier an bestimmte Verhaltensweisen zu gewöhnen. Doch auch hier gilt: Qualität geht vor Quantität. Zu viele Snacks oder ungeeignete Leckerchen können schnell zu Übergewicht führen und die Gesundheit des Tieres beeinträchtigen.
Interview mit Tierpsychologin Anna Römer
Wie wichtig ist es, das Tier langsam an seine neue Umgebung zu gewöhnen?
„Jedes Tier braucht unterschiedlich viel Zeit, um sich sicher zu fühlen. Es ist wichtig, dem Tier Raum zu geben und es nicht zu drängen. Vor allem in der Anfangszeit sollten alle lauten Geräusche und unnötigen Aktivitäten vermieden werden, damit sich das Tier sicher fühlen kann.“
Welche Rolle spielt der Schlafplatz für das Wohlbefinden des Tieres?
„Ein sicherer Schlafplatz ist der Ankerpunkt für das Tier. An diesem Ort kann es sich zurückziehen, entspannen und die Eindrücke des Tages verarbeiten. Wenn das Tier jederzeit auf seinen Platz zurückkehren kann, ohne gestört zu werden, baut es schneller Vertrauen auf.“
Wie können Halter einem Tier das Fressen erleichtern?
„Eine ruhige Umgebung ist wichtig, gerade bei sensiblen Tieren. Stabile Näpfe und ein eigener Futterplatz helfen ebenfalls. So kann das Tier in Ruhe fressen und gewöhnt sich besser an die Fütterungszeiten.“
Sollte man ein neues Haustier gleich mit zur Familie nehmen?
„Familienbesuche sollten behutsam erfolgen. Zu viele Personen auf einmal überfordern das Tier. Besser ist es, die Familienmitglieder nacheinander vorzustellen, damit es sich an die Gerüche und Stimmen gewöhnen kann.“
Was ist der häufigste Fehler, den Halter in der Anfangszeit machen?
„Viele Halter erwarten zu viel. Wenn ein Tier schüchtern oder unsicher ist, braucht es Zeit und Geduld, um sich wohlzufühlen. Übermäßiger Kontakt kann das Tier eher abschrecken als anlocken.“
Wie wichtig ist eine feste Routine für das Tier?
„Eine Routine gibt dem Tier Sicherheit. Feste Fütterungs- und Spaziergehzeiten erleichtern das Einleben und geben Struktur.“
Haben Sie Tipps für eine gute Bindung zum neuen Haustier?
„Am besten ist es, sich jeden Tag Zeit zu nehmen und das Tier nicht zu überfordern. Vertrauen entsteht durch Ruhe und Zuneigung – ohne Hektik.“
Vielen Dank für das Gespräch, Frau Römer!
Zusammen wachsen und das Vertrauen stärken
Die Ankunft eines Haustieres ist ein schöner Moment, der allerdings auch viel Vorbereitung und Geduld erfordert. Durch klare Routinen, einen sicheren Schlafplatz und eine ausgewogene Ernährung entsteht schnell eine feste Bindung zum neuen Familienmitglied. Mit einer gut vorbereiteten Umgebung und dem nötigen Fingerspitzengefühl lässt sich die Eingewöhnungszeit entspannter gestalten. So wächst das Vertrauen zwischen Mensch und Tier und sorgt für eine langanhaltende Freundschaft.
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